Susak gestern und heute

Susak ist eine sanft hügelige Insel. Die Ausdehnung der Insel
beträgt 3 km x 1,5 km. Der höchste Punkt der Insel ist der 96 m
hohe Garba, auf dem ein Leuchtturm steht. Die Insel besteht aus einem
Kalksteinsockel überlagert von sandigem Lehm und ist überwiegend
mit Schilfrohr, Brombeere und Weinstöcken bewachsen. Die Insel wirkt
dadurch (auch im Sommer) sehr grün und hebt sich durch diese Flora
deutlich im Aussehen von den benachbarten Inseln (z. B. Unije und Ilovik)
ab. Südöstlich der einzigen Siedlung der Insel befindet sich
eine flache Sandbucht (Bok).

Die einzige Siedlung auf der Insel ist der gleichnamige Ort Susak mit
etwa 200 Einwohnern/innen und befindet sich in einer Bucht an der
nordöstlichen Inselseite. Der Ort ist in die Ortsteile Gornje Selo (Oberdorf)
und Donje Selo (Unterdorf) geteilt. Die Einwohner der Insel leben primär
vom Tourismus, Weinbau und Fischfang. Sonstige Landwirtschaft hat eine
untergeordnete Bedeutung. Bedeutsam ist die Insel für Ethnologen.
Durch die Abgeschiedenheit der Insel hat sich in der Bevökerung ein
altkroatischer Dialekt erhalten. Auch die Form der Trachten der Inselbewohner
wird als besonderer kultureller Wert angesehen, da es sich dabei um die
einzige Tracht in Europa handelt, bei der der Rock über dem Knie endet.

In den sechziger Jahren wanderten viele Einwohner/inne von Susak in
die USA aus. Man geht davon aus, dass heute in Amerika mehr als 2.500
Bewohner/innen leben, die entweder selbst oder deren Vorfahren aus Susak
stammen; die meisten im Bundesstaat New Jersey. Im Sommer sind daher
häufig amerikanische Staatsbürger/innen auf Susak anzutreffen, die ihre
Verwandten besuchen.

Der Leuchtturm befindet sich am Gipfel Garba. An dieser Stelle befand sich
schon in der Urgeschichte eine Befestigungsanlage, später ein
Beobachtungsposten. Er ist einer der grössten und wichtigsten Leuchtturme
dieser Gegend.

Unweit des Hafens befindet sich die ehemalige Fischverarbeitungsfabrik.
1939 wurde diese von einem Unternehmen aus Venedig errichtet. 150 Arbeiter
hatten dort täglich mehrere Tonnen Fisch verarbeitet. 1964 wurde die Fabrik
geschlossen. Dies war für viele Bewohner/innen der Anstoss zur Emigration in
die USA. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Fischfabrik befindet sich
heute der Supermarkt der Insel.

Bis auf einige Traktoren ist die Insel autofrei. Ober- und Unterdorf
sind durch drei betonierte Treppen verbunden, Traktoren können auf einer
längeren, ebeneren, aber nicht asphaltierten Strecke das Oberdorf erreichen.


Weitere Fragen